Georgien - Trekking in Swanetien

Georgien hat sich innerhalb weniger Jahre von einem echten Geheimtipp zu einem beliebten Trekkingziel entwickelt, dem noch der Hauch des ungewöhnlichen und abenteuerlichen anhaftet. Die Landschaften in diesem flächenmäßig recht kleinen Land sind sehr vielfältig und mit dem Großen Kaukasus an der Nordgrenze zu Russland ragen hier die einzigen 5000er Europas auf.

Das Reisen im Land gilt als sehr sicher, die Formalitäten sind kaum erwähnenswert (Einreise mit Personalausweis), das Preisniveau ist günstig, die Straßen sind in weiten Bereichen ordentlich und das öffentliche Verkehrsnetz gut, sodass einer individuellen Entdeckungsreise nichts entgegensteht.

Wir haben uns bei unserer Reise auf eine zehntägige Trekkingtour in der Region Swanetien konzentriert. Hier gibt es inzwischen in allen Ortschaften einfache Gasthäuser, in denen der Wanderer Unterkunft und Verpflegung findet.

Besondere Höhepunkte der Tour waren die Blicke auf die gewaltige Kette des Großen Kaukasus, die zum Teil weit herabreichenden Gletscher, die urtümlichen Dörfer mit ihren Wehrtürmen und nicht zuletzt die fantastischen Blumenwiesen im Frühsommer.

Die Wege sind nicht perfekt, aber zumeist ausreichend markiert und ausgeschildert (auch in lateinischer Schrift). Geringfügige technische Schwierigkeiten haben wir nur am Guli-Pass (undeutlicher Wegverlauf auf der Westseite und kleinere Schneefelder auf der Ostseite), am Karetta-Pass (steile, weglose Wiesenhänge) sowie bei der Flussquerung östlich von Adishi (kann bei Nutzung eines Pferdes entschärft werden) angetroffen.


Teil 1: Nach ersten Eindrücken in der Stadt Kutaisi geht die Fahrt mit der Marshrutka (öffentlicher Kleinbus) in die Region Swanetien. Noch vor der Endstation Mestia verlassen wir den Bus in Etseri und beginnen hier unsere Trekkingtour. Über den Bak-Pass erreichen wir Mazeri. Von hier bietet sich ein Tagesausflug zum Ushba-Gletscher an.

Teil 2: Eine lange Etappe führt anschließend über den Guli-Pass in die Provinzhauptstadt Mestia.Hier beginnt der beliebte, viertägige Mestia-Ushguli-Trek, dem wir an schließend folgen. Auf einer eher unspektakulären Etappe geht es von Mestia in das Dorf Zhabeshi. Hier versuchten wir uns an einer Tageswanderung in Richtung Tviberi-Gletscher. Der Weg westlich des Twiberi-Flusses war in der Schlucht schon bald so stark abgerutscht, dass wir umkehrten. Es gibt auf der Ostseite einen weiteren schönen Waldweg (beginnt an einer Brücke nahe der alten Mühle), der durch die Schlucht bis zu einer Hirtenhütte mir Aussicht auf das Tal, die fernen Berggipfel und den Gletscher führt. Die nächste Trekking Etappe verläuft zunächst auch nicht besonders spannend hinauf zum Tetnuldi-Skigebiet und führt dann hinab zum mittelalterlich anmutenden Dord Adishi mit zahlreichen Wehrtürmen.

Teil 3: Auf der eindrucksvollsten Etappe des viel begangenen Mestia-Ushguli-Treks muss eine gute Stunde hinter Adishi ein kräftiger, eiskalter Gletscherfluss durchquert werden, wobei man die Dienste der hier wartenden Pferdebesitzer nutzen kann. Mit schönen Blicken auf den Adishi-Gletscher geht es zum Chkhutnieri-Pass hinauf und auf der anderen Seite in das eindrucksvolle Tal von Khalde hinab. Das Gasthaus im ansonsten verlassenen weiler bietet sich als Übernachtungsort an, wenn man am Folgetag den alternativen und deutlich anspruchsvolleren Weg über den Karetta-Pass nach Usghuli nehmen möchte. Die Passquerung erfolgt im oberen Bereich über steile, weglose Grashänge, ist ansonsten bei guten Bedingungen aber unproblematisch. In Ushguli hat durch die inzwischen gut ausgebaute Straße der Tourismus spürbar Einzug gehalten. Von hier lohnt die Tagestour zum Schchara-Gletscher. Nahezu alle Wanderer fahren mit Kleinbussen und Taxis von Ushguli nach Mestia zurück. Wir haben jedoch noch die gut machbare Querung des Latpari-Passes ins Untere Swanetien mit dem langen Abstieg auf Piste nach Chvelpi angehängt.

Teil 4: Am Ende unserer Reise haben wir uns intensiver in der Stadt Kutaisi umgesehen und Ausflüge zu Akademie von Gelati, zum Kloster Motsameta, in den Naturpark Sataplia (subtropischer Wald, Saurierspuren und Tropfsteinhöhle), in den Kurort Tskhaltubo und zur Prometheus-Höhle unternommen.